Fast hätte die IG-Metall eine Doppelspitze eingerichtet: nicht, weil dies als ‚fortschrittlich‘ angesehen wurde, sondern weil die Gefahr drohte, dass die ‚Zweite‘ , Benner, zur ‚Ersten‘ würde, zur Vorsitzenden dieser mächtigen Gewerkschaft, in der 80 Prozent der Mitglieder männlich sind.
Das ‚Lametta‘ könne man abschaffen, hiess es, sprich Vorsitzende und Stellvertreter gleichranging einsetzen als Doppelspitze. Ei Schelm, wer Böses dabei denkt, war es doch eine Frau, Christiane Benner, die von der Stellvertreterin quasi garantiert zur Vorsitzenden aufsteigen sollte, als der Vorsitzende, Jörg Hofman, vor dem Ausscheiden stand.
Doppelspitzen können ein gutes Führungsmodell sein. Allerdings müssen die Motive für die Einführung klar diskutiert und bewertet werden, um dann zielgerichtet das gewünschte verfolgen zu können.